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Ortsnamen- und Wappengeschichte
von Blasewitz

Tracht sorbischer Herkunft, Bild von 1912 Das Wappen von Blasewitz zeigt ein Segelschiff, wie es bis voriges Jahrhundert als vornehmlich Fischerboot genutzt wurde. Man findet es in Blasewitz z.B. über dem Eingang am Ortsamt und auf der Wetterfahne des Gebäudes.   Es soll an den Fischfang der kleinen Dorfgemeinde und an das ursprünglich sorbische Fischerdorf erinnern. Die sorbische Besiedlung durch Nisanen seit dem 6. Jh. auf der Blasewitzer Flur ist mehrfach nachgewiesen. Die Sorben - Nisanen gehörten bis Mitte 12. Jh. zu Böhmen, erst 1142 wurde Nisani Reichsland, dessen planmäßige Besiedlung zwei Jahre später unter Konrad dem Großen (Marktgraf von Meißen, 1123-1156) einsetzte. Er wird auch als Ahnherr der Wettiner angesehen. Die politische und militärische Verwaltung des Gaues Nisani übernahmen die Burggrafen von Dohna, die wiederum Lokatoren (Ortsgründer) beauftragten, Kolonisten ins Land zu holen. Auf die Blasewitzer Flur kamen vor allem Franken (siehe Karte unten).
1480 weißt das Dörfchen Blasewitz ein 6 Hufen Land (36 ha) auf. Sie waren im Besitz von 8 Hufnern (Bauern). Ihre Namen waren sowohl Sorbisch als auch Fränkisch vermischt. Bis ins 15. Jh. waren hier, wie heute noch in der Lausitz, Deutsch und Sorbisch Umgangssprachen - also ein Zweisprachengebiet. Der Ortschronist Caspar Nüßlein beschrieb noch im 18. Jh. eine spezielle sorbische Tracht für Männer und Frauen in dieser Gegend (Foto von 1912). Nicht zuletzt verweist der Ortsname Blasewitz auf eine frühere sorbische Besiedlung:
    Blaziewici (sorbisch)
    Blasewic   (1350)
    Blosenics  (später)
Der Ortsname könnte von dem Personennamen Blazij, auch Blaz (Blasius), stammen. Blazij wird ein getaufter Sorben - Nisane gewesen sein und ein Stück Waldboden urbar gemacht haben. Die bei ihm Angesiedelten waren die Leute des Blacij, also Blaziewici. Auch die Anlage des Dorfes, ein zur Elbe offener und langgestreckter Rundling, verweist auf eine ursprünglich sorbische Ansiedlung.

Kurt-Dieter Prskawetz


Karte Einwanderung der Deutschen nach 1150



Bilderklärungen: 

Bild 1: Tracht sorbischer Herkunft, Bild von 1912
Quelle: Archiv Kurt-Dieter Prskawetz

Bild 2: Karte Einwanderung der Deutschen nach 1150
Quelle: Karlheinz Blaschke, Sachsen-Spiegel (Zeitung) 7. Sept. 1990




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