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Wettiner in Blasewitz

Die Karasstraße in Dresden-Blasewitz erinnert an die Machterweiterung der Wettiner.
 

Machterweiterung der Wettiner durch regieren mittels Geldwirtschaft

Friedrich der III. (rechts) und sein Vater Friedrich II. (links) auf dem Fürstenzug in Dresden.Friedrich der III., der Strenge (Markgraf von Meißen, 1349-1381) ließ durch seine Kanzlei 1349 bis 1350 ein "Lehnbuch" (schriftlicher Nachweis aller Besitzungen) anlegen. Damit und mit dem bis 1373 verfassten landesfürstlichen "Urbar" (Registrum Dominorum Marchionum Misnensium) schuf er ein Verzeichnis aller Einkünfte. Lehnregister und Einkommensverzeichnisse sind Ausdruck des Bedürfnisses der Wettiner, ihren erreichten Besitzstand in gültiger Form schriftlich zu fixieren. Sie knüpften dabei an die Urbarien an, die die Reichsgewalt im 9. und 10. Jahrhundert hatte anlegen lassen. Der Einsatz von Geld war für die Wettiner von besonderer Bedeutung, verfügten sie doch in weit höherem Maße als die meisten anderen deutschen Fürstengeschlechter über dieses Mittel, das für jegliche Politik immer wichtiger wurde. Als Herren des Freiberger Bergbaus gehörten sie zu den reichsten Fürsten. Sie mussten nicht unbedingt nach den Waffen greifen, wenn begehrtes Gebiet mit Hilfe von Geld erwerben ließ. Die Wettiner hatten sehr früh ein ausgeprägtes Verhältnis zum Geld. Seit Friedrich III. setzte sich die Geldwirtschaft und die Schriftlichkeit der Ämter als Verwaltungseinrichtungen durch. 1381 stirbt er im Alter von 48 Jahren. 1350 wird in der Kanzlei des Meißner Markgrafen Friedrich III. praktisch die Belehnungsurkunde auch für Nicolaus Karasz geschrieben. Mit ihr beschenkt der Markgraf "seinen treuen Recken" für tapfere Kriegsdienste mit einem Gut in Blasewitz. Der Blasewitzer Gasthof ist ein viel späterer Nachfolgebau. Aber damit wird Blasewitz vor genau 650 Jahren erstmals urkundlich erwähnt.

Machterweiterung der Wettiner mit Mitteln des Krieges

Es verweist die Belehnungsurkunde auch auf Machterweiterung der Wettiner mittels Krieges hin. Der Vater Friedrich des Strengen, Friedrich II., der Ernsthafte (Markgraf von Meißen, 1324-1349) benutzte das das andere übliche Mittel der Territorialpolitik, mit dem die Wettiner ihren territorialen Aufbau zuwege brachten: die Anwendung von Waffengewalt. Im thüringischen Grafenkrieg 1342/46, in dem sich Nicolaus Karasz als "treuer Recke" bewies, setzte Friedrich II. die Waffen ein, um den widerspenstigen Adel unter seine Gewalt zu bringen.

Kurt-Dieter Prskawetz, 26.06.2000
(unter Verwendung von Veröffentlichungen des Historikers Karlheinz Blaschke)


Bilderklärungen: 

Bild 1: Friedrich der III. (rechts) und sein Vater Friedrich II. (links) auf dem Fürstenzug in Dresden
Quelle: "Der Fürstenzug zu Dresden" von S. Mellmann, Schöning & Co + Gebrüder Schmidt 1996

 

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